Fast nur eine Randnotiz in der Berliner Zeitung heute. Einmal in Zahlen gefasst, was wir alle sehen, die es sehen wollen: In nur 10 Jahren hat sich die Zahl der Bäckereien und Fleischereien dramatisch verringert. Die beiden Flaggschiffe des Handwerks haben weitere Treffer eingefangen, noch sind sie nicht versunken. (Es gibt ja noch die Fleischerei Kluge …)
Der Trend im Handwerk geht hin zum Süßen: Konditoreien gibt es in Berlin erstmals mehr als Fleischereien. Auch die Zahl der Mälzereien und Brauereien ist gestiegen, eine Branche, die vor 100 Jahren noch sehr wichtig war und fast auszusterben drohte.
Die jüngste Zahlen des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) zeigen die Trends auf: 2008 gab es in Berlin noch zwölf Brauereien und Mälzereien, 2018 waren es mit 29 mehr als doppelt so viele. Die Zahl der Konditoreien stieg im gleichen Zeitraum von 55 auf 110. Dagegen verschwanden mehr als ein Viertel aller Bäckereien in Berlin seit 2008: 2018 gab es nur noch 136 Betriebe. Die Zahl der Fleischereien sank um mehr als ein Drittel von 145 auf 93. Wir sind jetzt nur noch 93! 93 in einer Stadt, die fast 4 Millionen Einwohner hat.
Auch im Bundesland Brandenburg sinkende Zahlen: Wurden Ende 2008 noch 459 handwerkliche Bäckereibetriebe gezählt, waren es 2018 nur noch 327. Die Gesamtzahl der Fleischereien sank in der gleichen Zeit von 374 auf 304. Berlin und Brandenburg liegen damit im Bundestrend: Die Zahl der Bäckereien und Fleischereien sank in Deutschland um rund 30 Prozent.